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10190 Updates für das klassische BPM – Adaptive Case Management

In den 1920ern prägte Henry Ford die Arbeitswelten, indem er seine Produktionsprozesse klar strukturierte, in immer kleinere Teilprozesse herunterbrach und stark optimierte. Es war die Zeit des Taylorismus, die bis heute das Denken in vielen Unternehmen prägt. Dies gilt heute auch für das Dienstleistungsgewerbe. Wie bei Henry Ford wird auf einer Ebene geplant, auf einer anderen der Plan ausgeführt. Die immer komplexer werdenden Prozesse werden von Experten mit hohem Aufwand identifiziert, erfasst, optimiert und publiziert. BPM „Business Process Management”-Initiativen verschlingen häufig viel Zeit und Ressourcen und scheitern oft an der Beschreibung von den „neuen” sehr wissensintensiven Prozessen, welche mit hohem Aufwand in das BPM -Schema gepresst werden sollen. Insbesondere im Dienstleistungsbereich findet man mehrheitlich diese wissensintensiven Prozesse. Wie können schwach strukturierte Prozesse und somit die Wissensarbeiter besser unterstützt werden? Adaptive Case Management verspricht genau diese Lücke zu füllen, indem es sich auf schwach strukturierte Prozesse und wissensintensive Arbeit konzentriert und damit klassisches BPM ergänzt.
von:

1 Das Vermächtnis des Taylorismus

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in der Blütezeit der industriellen Revolution, machte sich Frederik Winslow Taylor daran, die Arbeitswelt neu zu organisieren. Sein heute unter dem Begriff „Scientific Management” bekanntes Prinzip der Prozessanalyse und Strukturierung sollte nicht nur in Henry Fords Fabriken beachtlichen Einfluss gewinnen. Durch das Analysieren, Messen und genaue Planen der Prozesse konnten die Abläufe immer effizienter gestaltet werden. Diese Vorgehensweisen sind heute auch im Dienstleistungsbereich längst üblich. Die Durchlaufzeiten verkürzten sich, die einzelnen Arbeitsschritte wurden auf möglichst wenige Tätigkeiten beschränkt und somit besser kontrollierbar. Die Arbeiter konnten effizienter eingesetzt werden und sich völlig auf die ihnen aufgetragenen, oftmals dadurch auch monotonen Arbeiten konzentrieren. Auch wenn dieses Prinzip schon damals kritisiert wurde (vgl. u. a. Charly Chaplins „Modern Times”), gaben ihm die wirtschaftlichen Ergebnisse recht.
Warum ist der Taylorismus heute und vor allem in diesem Beitrag wichtig? Taylor wollte Arbeit effizienter gestalten und hat dafür Prozesse analysiert, sie geplant und klar strukturiert. Er hat Prozesse gemanagt. Er hat dazu vor allem eines getan:
Trennung von Denken und Handeln
Er hat die Planung von der Ausführung strikt getrennt, sprich das „Denken” vom „Handeln”. Es gab die wenigen, die den vielen Vorgaben gemacht haben, wie die Arbeit zu verrichten sei. Sie haben Arbeitsanweisungen geändert, wenn die Analysen dazu Gründe lieferten. Es entstanden „richtige” Vorgehensweisen und „beste” Lösungen für bestimmte Aufgaben, die immer weiter optimiert werden konnten. Zumindest so weit, wie die Planer denken konnten. Diese Denkweise und diese Organisation haben sich eingeprägt. Auch heute ist in vielen Unternehmen Kontrolle von oben noch immer das dominante Managementprinzip. Auch heute werden Vorgaben gemacht und Prozesse geplant, die von Mitarbeitern ausgeführt werden. Die Unternehmen sind funktional aufgeteilt, die Aufgaben klar abgesteckt. Maximale Effizienz ist häufig das erklärte Ziel, so auch beim Taylorismus. Es wird klar, wie stark der Taylorismus von damals auch heute noch die Unternehmen beeinflusst.

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