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14080 Qualitätsmanagement in einer Rechtsanwaltskanzlei

Die Einführung von Qualitätsmanagementsystemen bei Rechtsanwälten mit der Möglichkeit der Zertifizierung nach DIN ISO 9001 wurde Mitte der 90er Jahre erstmals intensiv diskutiert. Die Tatsache, dass trotz der inzwischen vergangenen Zeit die Zahl der zertifizierten Kanzleien verschwindend gering ist, zeigt, dass Rechtsanwälte deren Nutzen nach wie vor nicht erkannt haben oder ihn zu ihrem eigenen Schaden leugnen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass bereits die Beschäftigung mit Qualitätsmanagement dazu führt, dass die seit Jahren oder gar Jahrzehnten praktizierten Abläufe auf Schwachstellen geprüft werden und der Nutzen sich unmittelbar einstellt. Dieser Beitrag soll zeigen, auf welche Aspekte im Rahmen des Qualitätsmanagements zu achten ist und welche Auswirkungen dies auf die Arbeitsabläufe hat.
Arbeitshilfen:
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Problembeschreibung
Die Tätigkeit von Rechtsanwälten ist komplex und beschränkt sich nicht allein auf die Anfertigung von Schriftsätzen und die Wahrnehmung von Gerichtsterminen. So ist ein Anwalt zugleich Unternehmer: Er hat dafür zu sorgen, dass sein Kanzleibetrieb funktioniert und dafür die personellen und sachlichen Mittel bereitstehen. Er muss weiterhin die Arbeitsabläufe organisieren, damit einerseits die Lieferung seines „Produkts”, die ordnungsgemäße Bearbeitung des Mandats, sichergestellt ist und weiterhin sein Einsatz in einem angemessenen Verhältnis zum wirtschaftlichen Ergebnis steht. Kurz gesagt, auch ein Rechtsanwalt steht vor der Notwendigkeit, sich über die Art und Weise der Arbeitsabläufe in seiner Kanzlei Gedanken zu machen. Er unterscheidet sich daher nicht von anderen Unternehmern, sodass die Regeln für ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem auch für ihn gelten.
Im Gegensatz zu einem „klassischen” Unternehmer hat ein Rechtsanwalt jedoch keine kaufmännische Ausbildung erhalten. Selbst grundlegende Inhalte kaufmännischer Geschäftsführung werden weder im Studium noch im Referendariat vermittelt. Als Jurist hat ein Rechtsanwalt gelernt, das Recht anzuwenden. Mit der Führung einer Anwaltskanzlei steht er jedoch plötzlich vor der Notwendigkeit, seine Fähigkeiten am Markt anbieten und sich dort im Wettbewerb mit anderen Kanzleien behaupten zu müssen. Die damit verbundenen Entscheidungen werden dabei mangels betriebswirtschaftlicher Kenntnisse oft „aus dem Bauch heraus” getroffen. Die Folge sind nicht selten schlecht organisierte Kanzleien mit wenig sinnvollen Arbeitsabläufen und/oder großer Fehleranfälligkeit.
Arbeitsmittel für die Problemlösung
Bundesrechtsanwaltsordnung (BRAO)
Berufsordnung (BO)
Rechtanwaltsvergütungsgesetz (RVG)
Bei zertifizierten Kanzleien: Qualitätsmanagement-Dokumentation

1 Ziele einer Rechtsanwaltskanzlei und deren Umsetzung

Lösung/Lösungsweg
Art und Inhalt des Qualitätsmanagements in einer Anwaltskanzlei haben sich an den Zielen des Rechtsanwalts zu orientieren. Dieser ist Träger des Unternehmens und bestimmt dessen Ausrichtung. Die Ziele können viele verschiedene Inhalte haben. Sie reichen nach verschiedenen Untersuchungen von dem Erwerb von Prestige über die Vermittlung von Autorität bis hin zur uneigennützigen Hilfe für andere Personen. Trotz der Vielzahl der möglichen Ziele dient die Berufsausübung eines Rechtsanwalts doch vor allem der Erzielung von Gewinn. Der Rechtsanwalt hat mit seiner Berufsausübung schließlich Geld für seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

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