13218 Human-FMEA
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Die Human-FMEA ist ein Instrument, um die durch menschliche Handlungsfehler verursachten Fehler in Dienstleistungen sowie in Produkten auf deren Ursachen zurückzuführen. Gefundene Ursachen werden anschließend priorisiert und durch geeignete Gegenmaßnahmen beseitigt. Das Instrument der Human-FMEA stellt mit seinem systematischen Vorgehen eine mögliche Maßnahme zur Verhinderung menschlicher Fehler im Sinne der ISO 9001:2015 dar.
Die Human-FMEA wurde am Institut für Arbeitswissenschaft der Universität Kassel von Ekkehart Frieling und Jamal Algedri entwickelt. Sie kombiniert Erkenntnisse der Arbeitsmedizin, der Ergonomie und der präventiven Qualitätssicherung zu einem Ansatz, der sich in den knapp 20 Jahren seit seiner ersten Veröffentlichung weiterentwickelt hat und inzwischen vielfach praktisch erprobt ist.
Dieser Beitrag stellt Ihnen die Human-FMEA, ihre Handlungsfehlerklassen und die Schritte zur Durchführung einer Human-FMEA anwendungsorientiert vor. Dabei orientiert er sich an den Ausführungen seiner Entwickler und kombiniert deren Konzept zusätzlich mit anderen Techniken für eine praxisnahe Implementierung. Arbeitshilfen: von: |
1 Human-FMEA im Überblick
Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Diese simple Weisheit erklärt, warum rein technisch orientierte Qualitätsverbesserungsmaßnahmen regelmäßig nicht den gewünschten Erfolg zeigen und die „Null-Fehler-Grenze” in weiter Ferne liegt. Die Human-Fehlermöglichkeiten- und Einfluss-Analyse (Human-FMEA) ist ein Instrument, menschliche Handlungsfehler zu untersuchen und in der Folge nachhaltig zu beseitigen. Menschliche Handlungsfehler werden nicht mehr als unvermeidlich hingenommen.
Auslöser
Zwei Auslöser führen üblicherweise zum Einsatz dieses Instruments:
Zwei Auslöser führen üblicherweise zum Einsatz dieses Instruments:
| • | Technische Maßnahmen der Qualitätsverbesserung führen nur kurzfristig oder gar nicht zu der erwarteten Reduktion von Fehlern. |
| • | Es sollen die Forderungen der ISO 9001:2015 erfüllt werden, wonach Maßnahmen zur Verhinderung menschlicher Fehler durchzuführen sind. |
Menschliche Fehler – ein Thema der ISO 9001:2015
Mit der ISO 9001:2015 kamen einige Neuerungen: Dienstleistungen werden nun in der Norm explizit genannt und nicht mehr als „eine Form von Produkten” implizit abgedeckt. Andere Neuerungen der Revision sind nicht so augenfällig, ändern aber die Praxis des Qualitätsmanagements deutlich. So fordert Punkt 8.5.1 der Norm Dokumentationen über Maßnahmen zur Verhinderung menschlicher Fehler. Dies soll helfen, die Erbringung von Dienstleistungen unter beherrschten Bedingungen zu vollziehen.
Mit der ISO 9001:2015 kamen einige Neuerungen: Dienstleistungen werden nun in der Norm explizit genannt und nicht mehr als „eine Form von Produkten” implizit abgedeckt. Andere Neuerungen der Revision sind nicht so augenfällig, ändern aber die Praxis des Qualitätsmanagements deutlich. So fordert Punkt 8.5.1 der Norm Dokumentationen über Maßnahmen zur Verhinderung menschlicher Fehler. Dies soll helfen, die Erbringung von Dienstleistungen unter beherrschten Bedingungen zu vollziehen.


