06135 Lieferantenauswahl und -bewertung
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie eine systematische und mit der ISO 9001:2015 konforme Lieferantenauswahl und -bewertung entwickeln und in Ihrem Unternehmen einführen können. Beginnend mit grundlegenden Aspekten zur Ermittlung der Qualität von Lieferanten, werden der Ablauf eines Verfahrens zur Lieferantenbewertung und -auswahl und die gängigsten Methoden zur Ermittlung der Qualität von Produkten und Leistungen beschrieben. Arbeitshilfen: In Fällen, in denen mit Lieferanten eine langfristige Partnerschaft oder größere Abnahmevolumina geplant sind, kann eine Selbstauskunft wichtige Informationen liefern. Dabei wird dem Lieferanten ein Beurteilungsfragebogen, zugeschickt und ausgefüllt zurückverlangt. Auf diese Weise wird versucht, ein Minimum an Beschaffungssicherheit zu gewährleisten. Die Arbeitshilfe zeigt ein beispielhaftes Musterformular zum Thema Lieferantenselbstauskunft für den Einkauf von Produkten. Die Liste der zugelassenen Lieferanten stellt die Grundlage für die kontinuierliche Bewertung dar. Die beigefügte Arbeitshilfe zeigt das Muster einer solchen Liste. Die Lieferanten werden in verschiedene Klassen eingeteilt, so z. B. in „ausgezeichnete”, „bevorzugte” und „geeignete Lieferanten”, oder man verwendet die recht gebräuchliche ABC-Einteilung. Zur Durchführung einer Nutzwertanalyse wird zunächst eine Liste der möglichen Lieferanten oder Dienstleister zusammengestellt und wesentliche Kriterien werden für deren Bewertung definiert. In einem nächsten Schritt werden die einzelnen Kriterien gewichtet. Hierzu wird jedem Kriterium ein Faktor zwischen z. B. 1 und 5 zugeordnet, wobei eine 5 bei großer Bedeutung und eine 1 bei geringer Bedeutung vergeben wird. Mit dem beigefügten Formular lassen sich die Kriterien einer Nutzwertanalyse gewichten. Zur Durchführung einer Nutzwertanalyse wird zunächst eine Liste der möglichen Lieferanten oder Dienstleister zusammengestellt und wesentliche Kriterien werden für deren Bewertung definiert. Im folgenden Schritt werden die einzelnen Kriterien gewichtet. Als nächstes wird jedem Kriterium ein Erfüllungsgrad (1–5) zugeordnet. Hier kann ebenfalls mit den Werten 1 bis 5 agiert werden. Eine 1 bedeutet in diesem Fall, dass die Anforderung nicht oder nur unwesentlich erfüllt wurde, eine 5 steht für die vollständige Erfüllung. Mit diesem Formular lässt sich die Bewertung der Kriterien einer Nutzwertanalyse dokumentieren. Zur Durchführung einer Nutzwertanalyse wird zunächst eine Liste der möglichen Lieferanten oder Dienstleister zusammengestellt und wesentliche Kriterien werden für deren Bewertung definiert. Im folgenden Schritt werden die einzelnen Kriterien gewichtet (1–5). Als nächstes wird jedem Kriterium ein Erfüllungsgrad (1–5) zugeordnet. Durch Multiplikation von Erfüllungsgrad und Gewichtung wird nun der Nutzwert für jedes Kriterium berechnet. Die Summe aller Nutzwerte ergibt den Gesamtnutzwert. Dieser Punktwert ist ein Indikator für die Erfüllung der Anforderungen an das Beschaffungsgut und deren Lieferanten bzw. an die Dienstleistung und deren Anbieter. Mit diesem Formular lassen sich die Kriterien einer Nutzwertanalyse berechnen. Mithilfe dieser Checkliste können relevante Informationen zum Status der Lieferanten abgefragt und dokumentiert werden. Im Rahmen einer guten Geschäftsbeziehung sollten die Lieferanten und Dienstleister in regelmäßigen Abständen auch über ihre Bewertungsergebnisse und ihren Status informiert werden. So können diese auf Schwachstellen mit Verbesserungsvorschlägen und Maßnahmenplänen reagieren. von: Vita:
Dipl. Informatikerin (FH), Dipl. Kauffrau (FH), selbstständige Unternehmensberaterin seit 2003, Alpen, Fachbereiche: Managementsysteme schlank und effizient aufbauen, individuelle Schulungen, Auditorenausbildung und-coaching, Leitbildentwicklung, systemisch integratives Coaching. Weitere Beiträge: |
1 Grundlegende Aspekte zur Beurteilung der Lieferanten- und Leistungsqualität
Die Qualität einer Dienstleistung wird zu einem wesentlichen Teil von der Qualität der zugekauften Produkte oder Leistungen beeinflusst. Daher ist es zwingend erforderlich, die Beschaffung als wichtigen Bestandteil des Qualitätsmanagements zu verstehen.
Kauft z. B. ein Handelsunternehmen Produkte mit einer unbekannten oder sogar minderwertigen Qualität ein, wird es damit schwerlich Kundenzufriedenheit erreichen. Ebenso kann ein Dolmetscherbüro Kunden verärgern, wenn die Sprachkompetenz der eingesetzten Freiberufler nicht den Anforderungen der Kunden entspricht.
Diese Erkenntnis hat auch in die Qualitätsmanagementnorm ISO 9001:2015 Eingang gefunden, in der im Abschnitt „8.4 Steuerung von extern bereitgestellten Prozessen, Produkten und Dienstleistungen” folgende Anforderungen an die Lieferantenbewertung und -auswahl formuliert werden: